Maskerade

Storytime (Nightwish) 

Myriam rechnet mit dem sterbenden Albert ab.

Es ist so lange her.
Erkennst du mich nicht mehr?
So jung, naiv und schüchtern;
ich war verliebt in dich,
genau wie du in mich.
Ein Geheimnis, streng verbot’nes Glück.

Erst warst du sehr galant,
dann hast du mich verbannt,
behieltest deinen guten Ruf,
und völlig ungeniert
hast du mich abserviert,
aber heute kehre ich zurück.

Und wenn am Ende deine Maske fällt
und dein Gewissen dir die Frage stellt,
wenn dein berühmter Name nichts mehr zählt,
dann fliehst du, weil du keinem zeigen darfst,
dass du damals viel zu feige warst.
Doch schließlich holen dich die Schatten ein,
während du noch glaubst ein Held zu sein. Noch ein versteckter Songtitel: „Ein Held zu sein“ heißt ein Song von Oliver Arno. Den haben meine sechs Kollegen vom Ensemble Lauterklang und ich gemeinsam mit 70 Kindern auf einem Konzert gesungen – genau in jener Woche, in der ich diesen Text geschrieben habe. 

Komm auf die Bühne
von Schuld und Sühne!
Schau her, der Vorhang hebt sich!
Das ganze Publikum
tobt vor Begeisterung
und will sehen, was mit uns passiert.

Doch meine Rolle war
nur klein und unscheinbar.
Ich war nicht gut genug für dich.
Schlag nach bei Shakespeare
und überleg’s dir, Wenn ich drei Reime aus Mea Culpa mit auf die einsame Insel nehmen könnte, dann wäre dieser Reim einer davon!
eh du wie Hamlet den Verstand verlierst!

Und wenn am Ende deine Maske fällt …

Und wenn am Ende deine Maske fällt,
und dein Gewissen dir die Frage stellt,
hast du Angst vor der Unterwelt?

Und wenn am Ende deine Maske fällt …